Für den 23.05. rief die Aktion Seebrü- cke wieder zu einer Online Demo anläss- lich der Situation auf Moria auf. Auf den Griechischen Inseln sitzen derzeit etwa40.000 Menschen aus Syrien, Afgha- nistan und dem Irak fest. Moria ist das Camp mit den wahrscheinlich schlimmsten Bedingungen. Hier leben knapp 19.000Menschen, die ihre Heimat wegen Bürger- krieg oder bewaffneter Konflikte verlassen mussten. Im Zuge der Corona-Krise for- derte Ärzte ohne Grenzen bereits im März die sofortige Evakuierung des Lagers, in dem auf 1.300 Menschen ein Wasserhahn kommt.
In Deutschland sind wir, bei allen Auswirkungen der Pandemie, welche die Menschen bereits jetzt treffen und auch noch in Zukunft treffen werden, von einersolchen Situation weit entfernt. Darum hat das Bundesinnenministerium im April 80.047 Menschen nach Deutschland einreisen lassen. Doch 80.000 von ihnenkommen nicht aus Moria, sondern aus Rumänien, Bulgarien und Ungarn. Und sie sollen auch nicht bleiben, sondern nach der Spargelernte zurück in ihre Herkunfts- länder. Aus Moria konnten 47 unbeglei- tete Kinder nach Deutschland einreisen. Terror, Hunger, Umweltkatastrophen und auch eine Pandemie enden nicht an Län- dergrenzen. Solidarität und Nächstenliebe dürfen das auch nicht! Darum haben wir auch an dieser Onlinedemo teilgenom- men und mit selbst gemachten Schildern und Fotos unsere Forderungen auf unse- rem Instagram-Account publik gemacht, sodass #LeaveNoOneBehind und #Evacu- ateMoriaNow zu lesen war.
Lina Ebbecke, Hochschulgruppe Uni Hamburg